von Jul » 30.07.2009, 21:07
Hallo,
ich wollte noch mal für alle, die sich jetzt Gedanken machen über FSJ 2010 kurz meine Erfahrungen mit den verschiedenen Entsendeorganisationen schildern.
Ich habe mich bei den "Freunden", dem Evangelischen Entwicklungsdienst (EED) und dem IJGD beworben und bin bei allen ins Programm aufgenommen worden. Bei den Freunden ist das nicht schwer, denn die Stelle muss man sich ja selbst suchen. Der EED und der IJGD suchen dir nach deinen Angaben eine Stelle und du entscheidest dann, ob du sie annimmst. Sie entsenden aber auch wesentlich weniger Interessierte.
Beim EED bekam ich nach dem dreitägigen Auswahlseminar eine Stelle angeboten, die nicht mit meinen Vorstellungen, mich in der Kinder- und Jugendarbeit zu engagieren, übereinstimmte. Deshalb lehnte ich sie ab. Der IJGD war nach meinen Erfahrungen am besten organisiert und fand für mich eine Stelle in Italien in einem Jugendprojekt. Der Kontakt war sehr unkompliziert und direkt, die Mitarbeiter kannten mich nach kurzer Zeit.
Die "Zusammenarbeit" mit den Freunden fand ich völlig unzureichend. Ich hatte mich bereits im Dezember bei 5 Stellen aus der Liste, die jedem zur Verfügung gestellt wird, beworben. Bei einer war der Mailaccount ständig überfüllt, so dass man auf diesem Weg wochenlang keinen Kontakt aufnehmen konnte. Die anderen Kindergärten reagierten ebenfalls nicht. Auch Nachfragen per Fax und Brief blieben unbeantwortet. Als ich bei den "Freunden" nachfragte, kam die Antwort, ich könne mich ja bei weiteren Stellen bewerben.
Das tat ich dann auch und immerhin schafften es hier zwei Kindergärten, mir mitzuteilen, wann sie die Entscheidung treffen. (Mittlerweile war es März!)In Frankreich hätte ich dann anfangen können, zu den 2400 Euro Spendenkreis, hätten meine Eltern auf das Kindergeld verzichten sollen, damit Wohngeld beantragt werden könnte und ich sollte ein Auto mitbringen. Das fand ich etws viel für die Tatsache, dass ich Waldorfkinder in idyllisch-behütetem Umfeld betreuen und nicht etwa soziale Problemfälle unterstützen sollte. Wer mit den "Freunden" entsendet werden will, sollte sich das im Kindergartenbereich überlegen, die Einrichtungen der "Freunde", die Behinderte unterstützen, zeigten deutlich mehr Interesse.
Übrigens: Lange nachdem ich die Stelle vom IJGD bereits zugesagt hatte, kam dann sogar, 6 Monate nach meiner Bewerbung, noch ein Anruf aus Paris, ob ich noch Interesse an der Stelle hätte ....
Soviel zu meinen Erfahrungen, vielleicht hilft es euch, das wirklich lästige Warten auf Antworten zu ertragen und eine passende Entsendeorganisation zu finden.
Jul